Wenn von Frankfurt die Rede ist, dann oft von der Stadt in Hessen, doch wenn es um den Fußballverein 1. FC Frankfurt geht, dann geht es weit in den Osten nach Brandenburg zur deutsch-polnischen Grenze. Dieser Verein ist in Frankfurt an der Oder zu finden. Die Stadt liegt östlich von Berlin, unmittelbar an der Grenze und ist somit auch Nachbarstadt des polnischen Ortes Slubice – der einst auch zu Frankfurt gehört hat. Mit rund 57.000 Einwohnern ist Frankfurt keine Kleinstadt und hat entsprechend historisch und kulturell viel zu bieten. Frankfurt ist auch als Kleiststadt bekannt, da hier Heinrich von Kleist geboren ist. Neben vielen Theatern, Museen und historischen Gebäuden ist Frankfurt an der Oder auch aus sportlicher Sicht sehr interessant. Zum einen ist die Stadt ein wichtiges Sportzentrum von Brandenburg, zum anderen gibt es viele Vereine. Hier haben schon Axel Schulz und Henry Maske geboxt. Fußballerisch ist der 1. FC Frankfurt, wie der Name ja auch schon sagt, der wichtigste Verein der Stadt.
Historie des 1. FC Frankfurts
Die Geschichten von Fußball Vereinen sind meist sehr interessant, weil sie auch immer sehr von politischen Gegebenheiten geprägt sind. Beim 1. FC Frankfurt mag die erste Überraschung sein, dass der Verein seine Wurzeln nicht in Frankfurt, sondern in Leipzig hat. Dort wurde er 1951 gegründet, damals als Vorwärts Leipzig und sollte sinnbildlich auch zeigen, wozu die nationalen Streitkräfte fähig sind. Es kam zu Duellen mit anderen Vorwärts-Vereinen, wonach der Verein in die Oberliga eingestuft worden ist. Es folgten einige Namensänderungen. Einmal zu SV Volkspolizei Vorwärts Leipzig, danach zu SV Vorwärts der Hauptverwaltung Ausbildung Leipzig. Nach einer weiteren Umbenennung in SV Vorwärts der Kasernierten Volkspolizei Leipzig und sportlicher Misserfolge ging es für den Verein nach Berlin.Mit dieser Verlegung wollte man den Berliner Fußball der DDR stärken, da zur damaligen Zeit viele Spieler in Berlin in den westlichen Teil überwechselten. So wurde der Verein, in dem hauptsächlich Angehörige der Armee spielten, zum SV Vorwärts der KVP Berlin. Aber auch bei diesem Namen sollte es nicht bleiben, während man in der DDR-Liga spielte. Über Zentraler Sportklub Vorwärts der KVP Berlin wurde man zum ZSK Vorwärts Berlin. Unter diesem Namen gab es einen Pokalerfolg und auch den Wiederaufstieg. Dabei spielte der Verein in Berlin, trainierte aber noch in Leipzig, was irgendwann auch zu einer Aufteilung führte.
In den nächsten Jahren sollte es noch einige Änderungen und auch Erfolge geben. So trat der Verein in der Saison 1959/60 im Landesmeisterwettbewerb gegen Wolverhampton Wanderers an. 1971 war es dann aber so weit und es ging für den Club in eine weitere Stadt. Dieses Mal nach Frankfurt an der Oder, wo er auch heute noch besteht. Hier zeigt sich, wie politisch geprägt die damalige Zeit in der DDR gewesen ist. So wurde man später zum FC Vorwärts Frankfurt. Nach der Wende wurde der Verein zunächst aufgelöst, dann aber als FC Victoria 91 Frankfurt neu gegründet. 2012 kam es zum Zusammenschluss mit dem MSV Eintracht Frankfurt, woraus schließlich der heutige 1. FC Frankfurt entstehen sollte.
Der 1. FC Frankfurt heute
Mittlerweile ist der 1. FC Frankfurt ein sehr stetiger Club geworden, bei dem nicht alle paar Jahre Änderungen anstehen. Mit 19 Mannschaften, die aktuell gestellt werden, spielt der Verein eine ganz wichtige Rolle in der Stadt und der Umgebung. Rund 380 Mitglieder sind im Verein aktiv, zudem wird ein großer Fokus auf die Jugendarbeit gelegt. Man möchte eine Anlaufstelle für Jugendliche und Kinder sein, die in der Umgebung wohnen und Lust auf Fußball haben. Zudem gibt es auch eine engere Zusammenarbeit mit dem FC Energie Cottbus.
Gestellt werden Mannschaften in fast jedem Alter. So gibt es auch eine Altherren Mannschaft, die in der Kreisliga spielt. Für die 1. Herren geht es aktuell in der Brandenburgliga auf den Platz, auch wenn man sich langfristig eigentlich in der Oberliga etablieren möchte. In der Ostbrandenburgliga spielt die zweite Herren-Mannschaft. Außerdem gibt es auch Junioren Teams, die von der A- bis zur G-Jugend reichen. Aber gerade bei den ganz kleinen Kickern geht es natürlich in erster Linie nur um den Spaß. Guten Fußball spielen auch die Frauen, die allerdings im Verbund als SpG 1. FC Frankfurt / SG Wiesenau auftreten. Auch gibt es eine Mannschaft der D-Juniorinnen. Informationen zum Club gibt es auf der vereinseigenen Webseite.